Zum Gedenken an die Reichspogromnacht und die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft versammelten sich heute zahlreiche Bürgerinnen und Bürger am Erinnerungsort für die ehemalige Synagoge in der Krappgartenstraße. Auch in Arnstadt wurde die Synagoge in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 angezündet, jüdische Bürger wurden ins Rathaus verschleppt, dort misshandelt und anschließend nach Buchenwald deportiert. Heute erinnern Stolpersteine an diese Männer und die vielen weiteren jüdischen Menschen, die verschleppt und ermordet wurden oder flüchten mussten.
Darauf, dass die Erinnerung an diese Ereignisse niemals verblassen darf, wiesen die drei Redner, Bürgermeister Frank Spilling, Landrätin Petra Enders und Kirchenrat Jürgen Friedrich hin. Pfarrer Friedrichs eindringliche Worte werden dabei besonders im Gedächtnis bleiben. Er merkte an, dass wir zwar keine Schuld an den Taten unserer Vorfahren haben, aber sehr wohl eine Verantwortung tragen, Ähnliches zu verhindern. Diese wahrzunehmen und die Erinnerungskultur hochzuhalten, sei angesichts der Äußerungen mancher Politiker heute besonders dringend erforderlich.
Die Aufforderung der Redner gilt für uns alle: Nie wieder wegsehen, wenn Unrecht geschieht! Nie wieder hinnehmen, wenn Menschen aufgrund ihrer Religion, ihres Aussehens oder ihrer Herkunft verfolgt werden. Stellen wir uns gemeinsam dieser Verantwortung!
Nie wieder ist jetzt!
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