Erste Versammlung am 20.09.89
Am 30.09.1989 versammelten sich nach einem Aufruf von Günther Sattler zahlreiche Menschen auf dem Holzmarkt in Arnstadt. Dies war die erste von mehreren Demonstrationen in Arnstadt, sogar thüringenweit. Der mutige Einsatz dieser Menschen wurde gestern mit einer Gedenkveranstaltung gewürdigt.
Die Festrede hielt Dr. Peter Wurschi, der Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Er erinnerte nicht nur an die vergangenen Ereignisse, sondern zog auch Bezüge zur Gegenwart und forderte dazu auf, sich auch heute für Demokratie zu engagieren.
Zu den Ereignissen dieses Tages und der folgenden Wochen hatten Schüler des Melissantes-Gymnasiums Zeitzeugen befragt und daraus den informativen und bewegenden Film „Was für ein Leben“ gemacht, der gestern aufgeführt wurde und hoffentlich dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht wird.
Zeitzeugen berichten
Die Zeitzeuginnen Anne-Katrin Kummer und Dr. Johanna Voigt-Hoffmüller, der Sohn des damaligen Superintendenten Tittelbach-Helmrich und zwei der beteiligeten Schülerinnen und Schüler standen anschließend in einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort.
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
Einige der Bürgerrechtler dieser Tage trugen sich anschließend ins Goldene Buch der Stadt ein: Dr. Johanna Voigt-Hoffmüller, Pfarrerin Anne-Katrin Kummer, Christian Hühn, Jörg Kaps, Pfarrer Wolfgang Teichert, Jürgen Ludwig, Jörg Hilbrecht, Michael Kohrt und Jürgen Weist.
Musikalisch wurde die Veranstaltung durch die kritischen Lieder des Liedermachers Stephan Krawczyk umrahmt.
Die sehr gelungene Veranstaltung brachte denen, die dabei gewesen waren, die Erinnerung zurück und ergänzte die eine oder andere Information über die Ereignisse. Andere erfuhren viel Neues über den Verlauf dieser aufregenden und für die weitere Entwicklung so bedeutenden Tage. Diese mutigen Demonstrationen standen am Anfang der friedlichen Revolution von 1989, die den Fall der Mauer und die Überwindung des Eisernen Vorhangs ermöglichte.
